Los ging es am 19. November um 3 Uhr Mittags mit dem Zug nach Frankfurt am Main. Die ICE-Fahrt war sehr angenehm, es gab keine Verspätungen, und man konnte durch das Fenster ein paar Städte anschauen, z.B. Würzburg. Damit war ich mehr als rechtzeitig um 17 Uhr am Frankfurter Flughafen.

Der erste Abflug war um 20:15 Uhr, geplante Ankunft um 9:25 (am 21.) im 10 Stunden früheren Canberra — also eine Reisedauer von 27 Stunden (exklusive Zug). Die Umstiege waren in Dubai und Melbourne. Beim Einchecken gab es dann zwei kleinere Schocks:

  1. Ich reise in Melbourne nach Australien ein, deshalb muss ich in Melbourne meinen Koffer abholen, durch den Zoll nehmen und wieder für den letzten Flug nach Canberra einchecken.

  2. Ich hätte ab 24 Stunden vor dem Reiseantritt meine Sitzplätze in den Flügen kostenfrei online reservieren können. Jetzt sind aber nur noch die schlechten Plätze übrig.

Flug Frankfurt → Dubai

Nachdem es etwas gedauert hatte, bis ich beim richtigen Gate war, ging der Flug dann um 20:15 Uhr los. Mein Platz war auch gar nicht so schlecht:

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Das Entertainment-System war leider nicht so interessant, da das Audio-System nur auf einem Ohr Ton ausspuckte. Außerdem hing das Bedienfeld immer wieder und der Touchscreen reagierte auch langsam. Zum Glück hatte ich genug zu Lesen und mehr als genug Beinfreiheit.

Aufenthalt am Dubai International Airport

Nach 5 Stunden Flug bin ich um halb sechs Ortszeit in Dubai gelandet. Kurz darauf ging die Sonne auf — gefühlt innerhalb von Minuten. Das merkte man jedoch nur an der Helligkeit der milchigen Glasfenster. Aber mehr als ein paar Flugzeuge lassen sich von innen nicht erkennen.

An sich sieht der Flughafen von innen aber genauso wie jeder andere Flughafen aus (abgesehen von der Ausschilderung und dem Personal natürlich). Wie in Deutschland wird auch hier an öffentlichem WiFi gegeizt. Mit unbegrenztem Geld könnte ich hier zwar einen Duty-Free Porsche Cayenne kaufen, aber nicht 1 Minute WiFi.

Der Flug Dubai → Melbourne

Um 10:15 Uhr Ortszeit startete dann der längste Flug von 14 Stunden. Hier war der Platz, den ich im Airbus A380 hatte, nicht so angenehm:

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Zum Ausgleich dafür funktionierte das Entertainment-System sehr gut. Neben der kompletten Beatles-Diskographie gab es fast alles von Pink Floyd, ein bisschen von Jimi Hendrix und sogar In the Court of the Crimson King von King Crimson. Außerdem konnte ich mich mit meinem Laptop in das onboard Free WiFi einloggen und Mails herunterladen. Das Verbinden hat allerdings nur einmal geklappt. Bei allen späteren Versuchen konnte ich mich zwar mit dem W-Lan verbinden, aber keinerlei Netzwerkverbindungen eröffnen. Somit konnte ich das gratis 10MB-Paket gar nicht voll ausnutzen.

Auf dem langen Flug wurden drei Mahlzeiten serviert. Die Bestellung der Vegetarischen Alternative durch das Reisebüro ist aber anscheinend nicht bis zur Flugzeugbesatzung durchgedrungen. Beim fleischigen Hauptgericht war das sehr unpraktisch. Aber nach mehrfachen ansprechen der Flugbegleiter und einiger Zeit hab ich dann glücklicherweise noch eine übrig gebliebene vegetarische Portion erhalten.

Am Flughafen Melbourne

Da die letzte Etappe nach Canberra ein reiner Inlandsflug war, musste ich bereits in Melbourne in das Land Australien einreisen, meinen Koffer abholen, damit durch den Zoll und dann wieder einchecken. Der Ablauf wurde dadurch spannender, dass ich dafür nur eine gute Stunde Zeit hatte: Der Flieger aus Dubai landete um kurz vor 7 und der Flug nach Canberra startete um 8:20 Uhr.

Das Einreisen an sich war absolut problemlos: ich bekam mein bereits online beantragtes Visum in den Reisepass gestempelt und konnte weiter zum Gepäckband. Dort bangte ich bestimmt 20 bis 30 Minuten bis endlich der Koffer auf dem Band erschien.

Beim Zoll kam ich auch direkt dran. Ich sollte Koffer und Rucksack auf im Gang abstellen, sodass der Drogenspürhund schnuppern konnte. Leider schlug er beim Geruch des Rucksacks Alarm, weshalb sowohl Rucksack als auch der prall gefüllte Koffer durchsucht wurden. Schnell war klar, dass eine Tüte Weihnachtsplätzchen die Aufmerksamkeit des Hundes auf sich gezogen hatten. Aber trotzdem wurde mein Koffer weiter durchsucht. Nach ein paar Minuten des Bangens durfte ich dann das ganze Zeug wieder einpacken — bei einem durchwühlten Hartschalenkoffer nicht so einfach.

Das erneute Einchecken des Koffers verlief unerwartet: man checkt einfach an einem Automaten mit Reisepass ein und stellt seinen Koffer dann anschließend aufs Band, ohne je mit einem Angestellten zu sprechen. Danach ging es erneut durch den Security Check und zum Gate. Für das Kaufen von Getränken war leider keine Zeit, da es mittlerweile kurz vor 8 war und der Getränkeautomat meine Australischen Banknoten nicht akzeptierte.

Flug nach und Ankunft in Canberra

Zum Glück wurden auf dem um 8:20 Uhr startenden Flug nach Canberra ausreichend Getränke serviert. Außerdem konnte ich die Aussicht am Fensterplatz genießen:

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In Canberra angekommen wartete bereits Dirk Pattinson — mein Betreuer hier vor Ort — auf mich, der mich dankenswerterweise vom Flughafen abholte. Wir sind anschließend zum Burgmann College gefahren — eine Art Studentenwohnheim mit Mensa und Rezeption, in dem ich bis Ende Januar untergebracht bin. Dort konnte ich meinen Koffer lassen, bevor wir kurz zum Unigelände gelaufen sind und Dirk mir sogar ein Fahrrad für die Zeit hier geliehen hat. Damit bin ich nun wohl komplett angekommen und sogar mobil.

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